Hochzeitsgäste per Videokonferenz bei standesamtlicher Trauung

Bei einer Trauung wollen möglichst viele Menschen dabei sein. Manchmal leben Familienangehörige oder Freunde zum Beispiel im Ausland. In Kassel können sie sich jetzt per Videoschalte dazuschalten.

Weil in den Trausaal oftmals nur eine bestimmte Anzahl an Personen reinpasst, können sich in Kassel Hochzeitsgäste nun per Videokonferenz dazu schalten (Symbolbild/Weimarer Standesamt)
Weil in den Trausaal oftmals nur eine bestimmte Anzahl an Personen reinpasst, können sich in Kassel Hochzeitsgäste nun per Videokonferenz dazu schalten (Symbolbild/Weimarer Standesamt)Imago / Steve Bauerschmidt

In Kassel können sich zur standesamtlichen Trauung künftig Angehörige oder Freunde des Hochzeitspaares per Livestream zuschalten. Das neue Angebot sei kostenlos und gelte ab sofort, teilte die Stadt mit. Manchmal wohne die geliebte Oma im Ausland oder die Schwester liege krank im Bett. „Damit auch diese Menschen bei der standesamtlichen Hochzeit dabei sein können, bietet die Stadt Kassel jetzt eine kostenlose Videokonferenz aus dem Trausaal an“, hieß es.

Immer häufiger sei der Ort der Trauung nicht der Ort, wo die Familien und Freunde der Brautleute leben, hieß es weiter. Manchmal wohnten die Gäste auch in unterschiedlichen Ländern oder Kontinenten und nicht jeder schaffe es, zur Trauung zu kommen. Nicht möglich sei es allerdings, sich via Bildschirm das Jawort zu geben. „Dafür müssen die Brautpaare immer noch ganz real zeitgleich mit der Standesbeamtin oder dem Standesbeamten an einem Ort sein“, sagte die Kasseler Bürgermeisterin Ilona Friedrich (SPD) und fügte hinzu: „Das ist ja auch viel romantischer.“

Nur 30 Personen im Trausaal erlaubt

Das Online-Angebot sei auch sinnvoll, weil manchmal mehr als die im Trausaal zulässigen 30 Personen an der standesamtlichen Hochzeit teilnehmen wollten. „Durch die neue Technik sind mehr Gäste kein Problem“, so Standesamtsleiter Frank Müsken. Ob das Kasseler Angebot bundesweit einzigartig ist, sei „leider nicht bekannt“, sagte die Pressesprecherin der Stadt, Simone Scharnke, auf Anfrage.

 

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Das technische Prozedere ist simpel: Das Brautpaar erhält auf Wunsch einen Link zu einem „Video-Meeting“, den es an Gäste weitergeben kann. Am Eheschließungstag startet die Standesbeamtin oder der Standesbeamte dann vor der Eheschließung das Meeting. Die Gäste, sofern mit Kamera ausgestattet, sind dann auf einem großen Bildschirm zu sehen. Sie können nicht nur an der Zeremonie live teilnehmen, sondern auch das Brautpaar kurz begrüßen – und ihm gratulieren.