Hochwasser in Afrika – Millionen Kinder ohne Schulunterricht

Schwere Regenfälle bremsen die ohnehin schon schlechten Bildungschancen von Kindern in West- und Zentralafrika weiter. Tausende Schulen sind zerstört. Der Beginn des neuen Schuljahres wurde verschoben.

Aufgrund anhaltender Regenfälle in den afrikanischen Ländern Nigeria, Mali, Niger und der Demokratischen Republik Kongo können dort rund zehn Millionen Kinder nicht mehr in die Schule gehen. Das teilte die Hilfsorganisation Save the Children am Dienstag mit. Demnach wurden Schulgebäude beschädigt und zerstört. Auch seien knapp eine Million Menschen vor den Überschwemmungen auf der Flucht.

Die Länder Mali und Niger verschoben bereits den Beginn des neuen Schuljahres um mehrere Wochen. In beiden Ländern sind jeweils rund 3,8 Millionen Mädchen und Jungen betroffen. Alleine im Niger wurden mehr als 5.500 Klassenzimmer beschädigt.

In Nigeria verhindern schwere Unwetter vor allem im Nordosten des Landes den Schulbesuch. Laut Save the Children gingen dort schon vor Beginn der Überschwemmungen rund drei Millionen Kinder nicht zum Unterricht; nun seien 2,2 Millionen weitere hinzugekommen.

Das Hochwasser verschärft nach Einschätzung der Organisation die schwere Bildungskrise in West- und Zentralafrika weiter. Aufgrund von Angriffen durch islamistische Terrorgruppen und Rebellen – einige richten sich gezielt gegen Bildungseinrichtungen – mussten bereits mehr als 14.000 Schulen schließen. Diese katastrophale Situation erschwere die ohnehin schon fragilen Chancen auf Zugang zu Bildung für Kinder weiter.