Hochwasser: Dresden drängt Weihnachtszirkus zur Räumung

Der Dresdner Weihnachtszirkus ist offenbar trotz gestiegener Pegelstände der Elbe einer vorgeschriebenen Beräumung seines Standortes in Flussnähe nicht angemessen nachgekommen. Laut vertraglichen Festlegungen hätte das Unternehmen bereits ab einem Wasserstand von 5,04 Meter den Platz unterhalb der Marienbrücke räumen müssen, wie die Stadtverwaltung Dresden am Donnerstag mitteilte. Am 25. Dezember habe der Pegel der Elbe bereits bei 5,18 Metern gestanden.

Die Sondernutzungsgenehmigung beinhaltet laut Stadtverwaltung auch die Beräumung des Platzes im Falle eines Hochwasserereignisses. Bisher seien lediglich die Tiere anderweitig untergebracht worden, hieß es. Der Zirkus sei von der Stadtverwaltung in den vergangenen Tagen mehrfach auf seine Pflicht zur Räumung hingewiesen worden. Eine Frist sollte am Donnerstagabend auslaufen.

Hochwasserschutz sei keine Privatsache und könne nicht nach persönlichen Einzelabschätzungen der Lage umgesetzt werden, hieß es. Der Dresdner Weihnachtszirkus hat seine Zelte temporär im Einlaufbereich der Flutrinne aufgeschlagen. Oft befinde sich unter der Wasseroberfläche Schwemmgut, das bei starker Strömung Schäden unter anderem am Zelt anrichten könnte. Am Donnerstag stand die Elbe laut Stadtverwaltung kurz unterhalb eines Pegels von sechs Metern.

Mit seinem zögerlichen Agieren gefährde der Zirkus seine künftige Präsenz an diesem Ort, hieß es. Es sei zu prüfen, „ob dieser Standort unter den gegebenen Umständen noch genehmigungsfähig ist“. Vorstellungen des Zirkus waren ursprünglich bis zum 7. Januar geplant. Der Betrieb wurde am 26. Dezember aber vorläufig eingestellt.