An staatlichen deutschen Hochschulen sind Frauen auf der zweiten Führungsebene nach einer Auswertung stärker vertreten als auf der ersten. Der Frauenanteil an den Vizeposten liegt bei 39 Prozent, wie das Centrum für Hochschulentwicklung CHE am Montag in Gütersloh mitteilte. Demgegenüber sind bei den Hochschulleitungen nur 29 Prozent weiblich.
An den 188 Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, den früheren Fachhochschulen, arbeiten demnach 217 Vizepräsidentinnen, Pro- oder Konrektorinnen. Die höchsten Anteile weiblicher Vizestellen finden sich mit 67 Prozent in Bremen, Hamburg und Sachsen-Anhalt.
Die höchsten Männerquoten bei den Vizeposten gibt es laut der Analyse bei beiden Hochschultypen in den Ressorts Digitalisierung (74 beziehungsweise 80 Prozent) und Forschung (jeweils 69 Prozent). Der Bereich Weiterbildung an Universitäten ist sogar in neun von zehn Fällen mit einem Vizepräsidenten oder Prorektor besetzt. Frauen haben an Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften die höchsten Anteile in den Bereichen Diversität, Nachhaltigkeit und Internationales.
Für die Analyse wurden die online veröffentlichten Angaben zu den Präsidien und Rektoraten der 188 staatlichen Hochschulen in Deutschland mit Stand von April beziehungsweise August 2023 berücksichtigt.