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“Hitzeschutz darf keine Glückssache sein” – Verband fordert Pläne

Warnung vor tödlicher Gleichgültigkeit: Ein katholischer Verband kritisiert fehlende Hitzeaktionspläne in vielen Kommunen. Seine Bitte: Lasst Kirchen zu lebensrettenden Zufluchtsorten werden.

Fehlende und unzureichende Hitzeaktionspläne kritisiert der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV). In einer Mitteilung vom Montag erklärt der Bundesvorsitzende des christlichen Verbands: “Hitzeschutz darf keine Postleitzahlenlotterie sein!”

Weiter sagte Josef Ridders: “Während einige Vorreiterstädte bereits umfassende Pläne umsetzen, hinken vielerorts die Kommunen fatal hinterher.” Die steigende Zahl hitzebedingter Erkrankungen und Todesfälle sei ein deutliches Warnsignal, das nicht ignoriert werden dürfe. “Wir brauchen jetzt flächendeckend eine Politik, die das Leben ihrer Bürger schützt – und zwar konkret!”, so Ridders. Besonders im Blick müsse dabei der Schutz vulnerabler Menschen sein. So seien ältere und kranke Menschen, sowie Kinder den extremen Temperaturen am stärksten ausgesetzt und benötigten niedrigschwellige und leicht zugängliche Hilfsangebote.

Der KKV erklärte, Kommunen müssten schnellstmöglich lokale Hitzeaktionspläne und praktische Hilfen für die Bevölkerung organisieren. Wichtig sei dabei das Aufstellen von öffentlich zugänglichen Trinkwasserspendern. Außerdem brauche es kühle Schutzräume in öffentlichen Gebäuden, effektive Warnsysteme und Informationskampagnen.

Kühle Kirchenräume sieht der KKV als mögliche Hitzeschutzräume an und bittet um deren Öffnung im Sinne der christlichen Nächstenliebe. Ridders erklärte: “Diese Orte können eine einfache, aber lebensrettende Zuflucht bieten, wenn die Hitze unerträglich wird. Es ist unsere gemeinsame Pflicht, den Schwächsten in unserer Gesellschaft beizustehen.”