Am 20. November 1975 starb Francisco Franco. Bis zu seinem Tod prägte der Diktator die Geschicke seines Heimatlandes Spanien. Auch 50 Jahre nach dessen Tod lohnt eine Auseinandersetzung mit dem “Caudillo”.
Auch für das deutsche Publikum lohnt nach Ansicht des Kölner Historikers Till Kössler eine Auseinandersetzung mit Spaniens Diktator Francisco Franco. “Gegenwärtig erleben wir eine Renaissance autoritärer Herrschaft”, sagte Kössler im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Vor diesem Hintergrund sei es sehr spannend, sich mit Franco zu beschäftigen. “Nicht, um da irgendetwas gleichzusetzen, sondern um zu verstehen, wie Diktaturen funktionieren und wieso autoritäre Herrschaftsformen bei vielen Menschen wieder populär sind.”
Franco starb vor 50 Jahren, am 20. November 1975 in Madrid. Von Ende der 1930er-Jahren an hatte der “Caudillo” rund vier Jahrzehnte mit eiserner Hand über Spanien geherrscht. Unlängst erschien Kösslers Franco-Biografie “Der ewige Faschist”.
Wissenschaftlich passiere in Spanien sehr viel, sagte der Kölner Historiker. “In der Öffentlichkeit ist das Thema allerdings sehr polarisiert. Die Fronten zwischen den Nutznießern der Franco-Diktatur und den Opfern beziehungsweise den Gegnern bestehen weiter.” Das nannte Kössler bedauerlich. “Weil damit eine Chance vertan wird, politische Bildungsarbeit zu leisten. Stattdessen bleibt vieles, was die Franco-Diktatur anbelangt, für viele Spanierinnen und Spanier im Dunkeln.”