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Historiker übernimmt Leitung des Kölner Stadtarchivs

Der Historiker Ulrich Fischer ist neuer Leitender Archivdirektor des Historischen Archivs mit Rheinischem Bildarchiv in Köln. Fischer tritt rückwirkend die Nachfolge von Bettina Schmidt-Czaia an, die zum 25. Juni das Archiv nach rund 20 Jahren verlassen hatte und in den Ruhestand getreten war, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte.

Ulrich Fischer hat Geschichte, Englische Philologie, Sozialwissenschaft und Geographie in Trier, Durham (Großbritannien) und Münster studiert. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) verwies darauf, dass das Historische Archiv seit mehr als 150 Jahren relevante, authentische und verlässliche Informationen über die Vergangenheit vermittelt. In Zeiten von Fake News, politischer Instrumentalisierung und Radikalisierung sei Fischer als neuer Leiter des größten Kommunalarchivs Deutschlands angetreten, „es als Stütze des Rechtsstaates, der Demokratie und der Vielfalt in unserer Stadt zu stärken“, betonte sie.

Das Kölner Stadtarchiv war bundesweit bekannt geworden, als es am 3. März 2009 eingestürzt war. Ursache waren Untergrundarbeiten an der Kölner Stadtbahn. Durch den Einsturz wurden zwei benachbarte Gebäude mitgerissen und zwei Menschen getötet. Zum Zeitpunkt des Einsturzes hatten sich rund 27 laufende Kilometer Akten, Urkunden, Karten, Pläne, Fotos, Tonträger und Videos in dem Archiv befunden. In der rund zweieinhalb Jahre dauernden Bergungsphase konnten 95 Prozent der Bestände geborgen werden.

Nach dem Einsturz entstand ein neues städtisches Archiv am Eifelwall, es wurde im Jahr 2020 fertiggestellt. Das Gebäude beherbergt das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv.