Hirschhausen plädiert für Öffnung der Kommunion

MÜNSTER – Der Arzt und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen hat auf dem Katholikentag für die Öffnung der Eucharistie für evangelische Ehepartner in der katholischen Kirche plädiert. „Wenn Sie die Hälfte meiner Kirchensteuer für die katholische Kirche abzwacken, geben Sie mir mit Freude eine Oblate dafür oder geben Sie mir mein Geld zurück“, sagte Hirschhausen bei einer Podiumsdiskussion mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki in Münster. Der Fernsehmoderator ist evangelisch, seine Frau Katholikin.
Hirschhausen hält den Streit um die Öffnung des Abendmahls zudem für unnötig. „Wie viel Zeit und Energie verpulvern wir mit zeichenrelevanten Diskussionen?“, beklagte er. Hirschhausen forderte die Kirchen auf, sich stattdessen zum Beispiel verstärkt für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.
Die Verwendung des Begriffs Oblate zeige, „dass wir beide schon einmal etwas ganz anderes darunter verstehen“, entgegnete der Kölner Erzbischof Woelki. Für Katholiken sei die Eucharistie das Allerheiligste, in dem sie Christus selber begegneten. Insofern habe die Frage des Kommunionempfangs für evangelische Christen eine bekenntnishafte und eine kirchenbildende Dimension, hob der Kardinal hervor. Hirschhausen hielt dem entgegen, diese Dimension sei in weiten Teilen für die Menschen irrelevant. epd/UK