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Hilfswerke fordern mehr Einsatz für Waffenruhe im Sudan

Dutzende Staats- und Regierungschefs aus Afrika und Europa beraten derzeit in Angolas Hauptstadt. Ein geeigneter Moment, um Druck auf die Kriegsparteien im Sudan auszuüben, meint Hilfswerke-Chefin Dagmar Pruin.

Ein Waffenstillstand im Sudan muss nach Ansicht der Hilfswerke Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe im Mittelpunkt des aktuellen Gipfeltreffens von Afrikanischer und Europäischer Union stehen. “Zehntausende Menschen sind in den vergangenen Wochen getötet worden. Das anhaltende Morden und der gezielte Einsatz von sexualisierter Gewalt als Kriegstaktik müssen sofort enden”, sagte Dagmar Pruin, Präsidentin der beiden evangelischen Werke, anlässlich des Treffens, das am Montag und Dienstag in Angolas Hauptstadt Luanda stattfindet.

Frieden, Wirtschaft und Wohlstand könnten nicht voneinander getrennt betrachtet werden, so Pruin weiter. “Europa ist der wichtigste Handelspartner für Afrika, und die Afrikanische Union bekommt eine immer höhere Bedeutung für Europa.” Beide Staatengemeinschaften trügen Verantwortung und müssten ein gemeinsames Interesse am Ende des verheerenden Krieges in einem der größten Länder Afrikas haben. Denn dieser wirke sich zunehmend auf die Nachbarländer aus.

Pruin verwies auf Waffen- und Munitionslieferungen an beide Kriegsparteien – trotz bestehender Embargos. Dies befeuere den Konflikt und ermögliche Gräueltaten an der Zivilbevölkerung. Europäische Staaten, darunter auch Deutschland, müssten unter allen Umständen sicherstellen, dass europäische Waffen nicht auf Umwegen in die Kriegsregion gelangten. Der Gipfel sei nun ein geeigneter Moment für afrikanische Staaten und die EU, den Druck auf die sudanesischen Kriegsparteien und unterstützende Staaten zu erhöhen.

Bei dem zweitägigen Gipfel beraten EU und AU über ihre weitere Zusammenarbeit. Neben Wirtschaftsprojekten stehen sicherheitspolitische Themen, Folgen des Klimawandels und Migration auf der Agenda. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt ebenfalls teil.