Hilfswerk: Sturzfluten in Somalia treffen besonders Flüchtlinge

Durch schwere Regenfälle und Sturzfluten droht nach Hilfswerksangaben eine weitere humanitäre Katastrophe in Somalia. Von den aktuellen Überschwemmungen seien besonders Menschen betroffen, die zuvor schon wegen Dürren aus ihrer Heimat vertrieben worden und auf der Flucht seien, teilte die Hilfsorganisation Care am Freitag in Bonn mit. Nach Care-Angaben kamen durch die Flut bislang mindestens 29 Menschen ums Leben, rund 334.000 verloren ihr Zuhause. Insgesamt seien etwa 1,2 Millionen Menschen im Land von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen.

Die Wassermassen hätten an vielen Orten Straßen und Brücken weggeschwemmt, so das Hilfswerk weiter. Dadurch sei dort kaum Versorgung mit Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser möglich. „Besonders besorgt sind wir über die Auswirkungen der Überschwemmungen auf Frauen und Mädchen“, sagte die Care-Länderdirektorin Ummkalthum Dubow. „Aufgrund von fehlenden oder nicht angemessenen Unterkünften und der eingeschränkten Gesundheitsversorgung sind sie einem erhöhten Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt.“ Auch von der Organisation unterstützte Schulen seien Opfer der Fluten geworden.

Die Sturzfluten am Horn von Afrika sind nach Einschätzung von Wissenschaftlern Folgen des Wetterphänomens El Nino. Nach fünf aufeinanderfolgenden Dürre-Perioden sei der Boden zu ausgetrocknet, um die darauffolgenden massiven Regenfälle aufnehmen zu können. Wegen des fortschreitenden Klimawandels rechnet das Hilfswerk zudem mit weiteren starken Regenfällen in der Region in den kommenden Monaten.