Hilfswerk „Shelter Now“ eröffnet Zahnkliniken in Afghanisten
Das internationale christliche Hilfswerk „Shelter Now“ hat in Afghanistan eine Mutter-Kind-Zahnklinik neu eröffnet. Die bisherige Klinik habe in ein neues Gebäude in der Stadt Herat umziehen müssen, sagte Direktor Udo Stolte am Donnerstag in Braunschweig. In der Klinik werden schwangere Frauen, Mütter und Kinder zahnmedizinisch untersucht, behandelt und auch in Zahnpflege und Mundhygiene unterrichtet.
In den umliegenden Schulen, in einem der ärmeren Stadtviertel Herats, führten die Mitarbeitenden auch ein Kinderprogramm durch, hieß es. So absolvierten 500 Schüler ein Zahnpflege-Training. Lehrerinnen und Lehrer erhielten eine sogenannte Dental-Ausbildung, um die Trainings bei weiteren Schülern anzubieten.
In dem Dorf Shekiban, etwa eine Autostunde westlich der Stadt Herat, wird das Hilfswerk in wenigen Tagen eine weitere Zahnklinik eröffnen, sagte Stolte. Denn die oft verarmten Dorfbewohner könnten sich eine Fahrt in die Stadt häufig nicht leisten. Dabei sei die schwierigste Aufgabe gewesen, die Genehmigungen bei den neuen Machthabern zu erhalten.
Das Hilfswerk leistet seit 1983 humanitäre Arbeit im Nahen und Mittleren Osten. 2001 geriet „Shelter Now“ international in die Schlagzeilen, weil das damalige Taliban-Regime in Afghanistan 24 Mitarbeiter des Hilfswerks wegen angeblicher christlicher Missionstätigkeit zweieinhalb Monate lang inhaftiert hatte. Unter ihnen waren vier Deutsche.