Hilfswerk: Eskalation der Gewalt gegen Christen

Eine erneute Eskalation der Gewalt gegen Christen in vielen Ländern der Erde beklagt das Hilfswerk Open Door. Weltweit seien mehr als 365 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens einem hohen bis extremen Maß an Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt, heißt es in dem am Mittwoch in Kelkheim veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2024. Die Verfolgung habe im Vergleich zum Vorjahr an Intensität weiter zugelegt.

Laut Bericht führt Nordkorea die Negativ-Rangliste der stärksten Unterdrückung erneut an, gefolgt von Somalia, Libyen, Eritrea, Jemen, Nigeria, Pakistan, Sudan, Iran und Afghanistan. Die bevölkerungsreichsten Länder der Welt, Indien und China, belegen die Ränge 11 und 19.

Laut Angaben des den Freikirchen nahestehenden Hilfswerks wurden im Berichtszeitraum zwischen Oktober 2022 und Oktober 2023 mindestens 4.998 Christen wegen Ausübung ihres Glaubens getötet. Von physischer Gewalt oder Todesdrohungen waren demnach 42.849 Christen betroffen; 2023 waren es 29.411. Rund 279.000 Christen wurden aus ihren Häusern vertrieben oder mussten abtauchen, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Tausende Kirchen oder kirchliche Schulen wurden geschlossen, vor allem in China und Indien.

Die meisten Morde an Christen geschahen laut Bericht wie in den Vorjahren in Ländern südlich der Sahara; Täter waren vor allem islamistische Gruppen. Allein in Nigeria (Rang 6) seien mindestens 4.118 Christen aufgrund ihres Glaubens getötet worden. In Indien wurden dem Bericht zufolge mindestens 160 Christen wegen ihres Glaubens von Hindu-Nationalisten ermordet; im Vorjahr waren es 17.