Hilfsorganisationen warnen vor Wassermangel in Krisenregionen

Der Weltwassertag soll auf die Situation vieler Menschen weltweit aufmerksam machen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Dafür seien auch große Unternehmen verantwortlich, kritisiert eine Hilfsorganisation

 Das Kinderhilfswerk Unicef warnt anlässlich des Weltwassertags am Freitag vor schweren Krankheiten durch fehlendes sauberes Trinkwasser in Krisenregionen. „Fehlendes oder verschmutztes Wasser kann für Kinder genauso gefährlich sein wie Bomben und Granaten“, sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, am Donnerstag in Köln. Besonders betroffen seien etwa der Sudan, der Gazastreifen und die Ukraine.

Wo die Wasser- und Sanitärversorgung zusammengebrochen sei, steige die Gefahr von Krankheiten. Hinzu komme in den gleichen Gebieten die Mangelernährung von Kindern. Auch diese führe zu vermehrten Erkrankungen. Im Sudan haben laut Angaben 19 Millionen Menschen, darunter 7,4 Millionen Kinder, keinen sicheren Zugang zu Wasser. Die Zahl der Choleraverdachtsfälle habe sich im Januar dadurch auf 10.000 mehr als verdoppelt.

Die Hilfsorganisation Oxfam kritisierte große Lebensmittel- und Landwirtschaftskonzerne. In der Landwirtschaft werde 70 Prozent des entnommenen Süßwassers verbraucht, hieß es am Donnerstag in Berlin. Gleichzeitig trage der Agrar-Sektor durch Düngemittel und Pestizide auch zur Wasserverschmutzung teil.

Dass Lebensmittelkonzerne Wasser zu einer Ware machten, erschwere das Ziel der Vereinten Nationen, bis 2030 allen Menschen Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser zu ermöglichen, so Oxfam. „Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge verfügen zwei Milliarden Menschen weltweit nicht über sauberes Trinkwasser“, erklärte der Referent Humanitäre Hilfe bei Oxfam, Ludwig Gloger. Regierungen seien hier gefordert, große Unternehmen in die Pflicht zu nehmen.