Hilfsorganisation warnt vor zunehmender Vertreibung von Kindern

Konflikte und Krisen zwingen laut Hilfsorganisationen zunehmend mehr Kinder zur Flucht. Die Zahl der weltweit vertriebenen Kinder dürfte einer Analyse zufolge im vergangenen Jahr die 50-Millionen-Marke überschritten haben, teilte „Save the Children“ am Dienstag in Berlin mit. Damit habe sich die Zahl der aus ihrer Heimat geflohenen Jungen und Mädchen seit 2010 mehr als verdoppelt.

Allein im Zusammenhang mit den zehn größten Krisen der Welt – dazu zählt etwa die Lage in Afghanistan, den palästinensischen Gebieten, der Ukraine und Äthiopien – seien 2023 zehn Millionen Kinder geflohen. Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl der Flüchtlinge weltweit auf insgesamt etwa 114 Millionen Menschen.

Die „Save the Children“-Migrationsexpertin Meike Riebau warnte: „Verlieren Kinder ihr Zuhause, verlieren sie fast alles: Sicherheit, medizinische Versorgung, Nahrung und Bildung.“ In vielen Regionen, etwa dem Gaza-Streifen oder Syrien, würden Kinder und ihre Familien häufig sogar mehrmals vertrieben.

Die Analyse der Kinderrechtsorganisation stützt sich den Angaben zufolge auf Daten der Vereinten Nationen zu Flucht und Migration sowie Lageberichte zu einzelnen Krisen. Allein im Sudan hätten wegen des Krieges zwischen der Armee und Milizen 4,1 Millionen Mädchen und Jungen ihr Zuhause verlassen müssen, hieß es. Zu den weiteren zehn größten Krisen zählt „Save the Children“ auch die Lage in Somalia, Myanmar und der Demokratischen Republik Kongo.