Hilfsorganisation: Kindersterblichkeit in Gaza „steigt steil an“

Ein halbes Jahr nach den Anschlägen der Terrororganisation Hamas in Israel und dem darauffolgenden Krieg im Gaza-Streifen warnt die Hilfsorganisation World Vision vor dramatischen Folgen für Kinder. Aktuell steige „die Kindersterblichkeit durch Unterernährung in Gaza steil an“, teilte die Organisation am Freitag im hessischen Friedrichsdorf mit. Zudem würden mehr als eine Million Jungen und Mädchen „lebenslange Folgen für ihre geistige und körperliche Gesundheit erleiden, wenn im Gaza-Konflikt kein sofortiges Ende der Feindseligkeiten erreicht werden kann“.

Der Tribut, den die Kinder zahlten, ist nach den Worten von Andrew Morley, Präsident und Vorstandsvorsitzender von World Vision, „absolut verheerend und wird eine ganze Generation betreffen, wenn sich die Verantwortlichen nicht für einen sofortigen und dauerhaften Frieden einsetzen“. Doch selbst wenn der Krieg in Gaza sofort beendet und humanitärer Zugang zu dem Küstenstreifen am Mittelmeer möglich wäre, sei die Gefahr einer Hungersnot unter den dort lebenden Mädchen und Jungen noch nicht gebannt. Für viele Familien werde Hilfe selbst in diesem positiven Szenario zu spät kommen.

Die Hilfsorganisation ist nach eigener Darstellung im Westjordanland aktiv. Auch dort verschlechtere sich die Lage der Zivilbevölkerung drastisch: „So berichten Bewohner in vier von fünf der von World Vision unterstützten Dörfer im Westjordanland, dass sie keinen regelmäßigen Zugang zu Krankenhäusern haben und dass Krankenwagen routinemäßig die Durchfahrt durch Checkpoints verweigert wird.“