Wie umgehen mit Klimawandelfolgen wie Dürren und Nahrungsmittelmangel? Das sollten Kinder unbedingt lernen, mahnen die SOS-Kinderdörfer. Bisher besteht bei dem Thema gerade in Schulen noch Luft nach oben, wie es heißt.
Die Hilfsorganisation “SOS-Kinderdörfer weltweit” fordert mehr Klimabildung für Heranwachsende. Das Leben von einer Milliarde Kindern sei durch den Klimawandel extrem gefährdet, etwa wegen Dürren, Überschwemmungen und Wasserknappheit, teilte die Organisation am Karfreitag in München mit. “Trotzdem ist die Vermittlung von Klimawissen und Bewältigungsstrategien in den Bildungssystemen der meisten Länder bislang unzureichend verankert”, hieß es. Gerade in den vom Klimawandel stark betroffenen Ländern des globalen Südens müsse Kindern Wissen vermittelt werden, um sie widerstandsfähiger zu machen.
Aktuell leiden rund 920 Millionen Kinder auf der Welt unter Wasserknappheit, wie es weiter hieß. 820 Millionen Kinder seien von Hitzeperioden betroffen. Die Folgen der Erderwärmung auf die Wasser- und Nahrungsmittelressourcen würden sich künftig weiter verschärfen. Umso dringender sei es, Kinder in Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise einzubeziehen und ihre Bewältigungs- und Anpassungsfähigkeiten zu schulen.
Damit ist es der Mitteilung zufolge bisher nicht weit her: “Laut einer Unesco-Umfrage unter jungen Menschen aus 166 Ländern sind 70 Prozent der Schüler und Schülerinnen unzufrieden mit der Unterrichtsqualität zum Thema”, so die SOS-Kinderdörfer. Und weiter: “91 Prozent wünschen sich eine umfassendere Klimabildung, die praktische Maßnahmen stärker einbezieht. Eine Umfrage der Bildungsinternationale unter Lehrerinnen und Lehrern in 144 Ländern ergab, dass sich weniger als 40 Prozent der Befragten kompetent genug fühlten, das Ausmaß des Klimawandels zu vermitteln.” In 27 von 80 Ländern komme Klimawissen in der Lehramtsausbildung gar nicht vor.
Zudem dienten nur knapp drei Prozent der Klimafinanzierung aus wichtigen länderübergreifenden Klimafonds der Unterstützung von Projekten mit Kinder- und Jugendbeteiligung, ergänzte die Hilfsorganisation.