Artikel teilen:

Hilfsorganisation: 31 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet

Ein Mensch dehydriert, ein anderer mit zu wenig Sauerstoff im Blut: Die Hilfsorganisation Sea-Eye hat nach eigenen Angaben erneut Migranten aus Not auf See in Sicherheit gebracht. Auch Hubschrauber waren im Einsatz.

Neue Flüchtlingsrettung aus dem Mittelmeer: Die Hilfsorganisation Sea-Eye hat nach eigenen Angaben bei zwei Einsätzen insgesamt 31 Menschen aus prekärer Lage geholt. Das teilte Sea-Eye am Dienstagabend in Regensburg mit.

Demnach rettete die Besatzung der “Sea-Eye 5” zunächst am 19. Juli 14 Menschen. “Eine Person war dehydriert und verbrachte die Nacht im Bordhospital. Am nächsten Tag konnten alle Geretteten sicher in Reggio Calabria an Land gehen”, hieß es.

Am 24. Juli sei die Crew dann weiteren 17 Menschen zu Hilfe gekommen. “Eine Person hatte zu viel Treibstoff eingeatmet, was zu einem zu niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut führte.” Sie sei an Bord mit Sauerstoff versorgt und gegen Dehydrierung behandelt worden und dann per Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Malta gebracht worden. “Ein paar Stunden nach dem Helikoptereinsatz verschlechterte sich der Gesundheitszustand einer zweiten Person und die Crew forderte eine weitere medizinische Evakuierung an. Ein Schiff der italienischen Küstenwache nahm sie an Bord und brachte sie in Lampedusa an Land.”

Die italienischen Behörden wiesen der “Sea-Eye 5” nach dem Einsatz den Hafen Vibo Valentia zu, der etwa 400 Seemeilen vom Ort der Rettung entfernt liegt, wie es weiter hieß. Nach fast 30-stündiger Fahrt seien die restlichen 15 geretteten Menschen schließlich sicher an Land gegangen.

Sea-Eye hat nach eigenen Angaben vergangenes Jahr 760 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Die Organisation beklagte mit Dutzenden weiteren Initiativen vor knapp zwei Wochen, dass die italienische Regierung systematisch die ziviler Seenotrettung behindere. Allein im Juni seien dreimal private Schiffe festgesetzt worden, seit 2023 sei das 29-mal passiert. Viele italienische Gerichte hätten dieses Verhalten als rechtswidrig eingestuft, so die Organisationen. Sie warnten, dass eine solche Praxis zu unzähligen weiteren Todesfällen auf dem zentralen Mittelmeer, einer der tödlichsten Fluchtrouten der Welt, führen könne.