Hildesheimer Forscherinnen beraten “Tagesschau” in einfacher Sprache

Hildesheimer Forscherinnen beraten die Redakteurinnen und Redakteure der „Tagesschau“-Sendungen in einfacher Sprache. Die LEO-Studie aus dem Jahr 2018 zur Erfassung der Lese- und Schreibkompetenz habe ergeben, dass 16,8 Millionen Erwachsene in Deutschland im Alter von 18 bis 64 Jahren nicht hinreichend lesen und schreiben könnten, teilte die Universität Hildesheim am Mittwoch mit. Für diese Personen seien Informationsangebote oft schwierig zu verstehen.

Die ARD startete ebenfalls am Mittwoch ihr neues Angebot „Tagesschau in Einfacher Sprache“. Von Montag bis Freitag wird künftig eine Sendung mit wichtigen Meldungen des Tages produziert. Sie läuft an diesen Tagen beim Sender „tagesschau24“ und ist auch in der ARD-Mediathek und im YouTube-Kanal der Tagesschau abrufbar. Kennzeichen ist den Angaben zufolge einfachere Sprache bei gleichbleibender Qualität: Zentrale Fakten würden mehrfach wiederholt, Zusammenhänge mehr betont.

Die Beratung der „Tagesschau“-Redaktion solle einen Beitrag zur „Teilhabe an der Informationsgesellschaft“ leisten, sagte die Hildesheimer Kommunikationswissenschaftlerin Isabel Rink. Die „Tagesschau in Einfacher Sprache“ sei ein zusätzliches und freiwilliges Angebot für alle, die die komplexen Nachrichten niedrigschwellig brauchten. „Sprache ist Teilhabe und hier erfolgt eine Öffnung in die breite Gesellschaft hinein“, betonte Rink, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Rebecca Schulz das „Tagesschau“-Team berät. Beide Frauen forschen in Hildesheim zu einfache rund leichter Sprache.