Hessischer Integrationspreis für Engagement gegen rechts verliehen
Der Verein „Wesertal ist bunt“ und die „Initiative 19. Februar Hanau“ sind mit dem ersten Platz des Hessischen Integrationspreises ausgezeichnet worden. Die Mitglieder von „Wesertal ist bunt“ engagierten sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus, teilte das hessische Sozialministerium am Dienstag in Wiesbaden mit. Die Hanauer Initiative habe sich nach den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020 gegründet und sorge dafür, dass „die Namen der Opfer nicht vergessen werden“, teilte das Ministerium mit. Die Initiative leiste Angehörigen und Familien von Opfern rechter Gewalt psychologischen Beistand und unterstütze Betroffene auch finanziell. Der erste Platz ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
Der mit 2.500 Euro verbundene zweite Platz ging an die Projekte „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Albert-Einstein-Schule in Schwalbach und „Gemeinsam: SchlaU – das Schulentwicklungsprogramm gegen Rassismus und Diskrimierung“ der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik. Bei „Schule ohne Rassismus“ hätten Mitschülerinnen Mut gezeigt und rassistische Äußerungen von Mitschülern gemeldet. „Gemeinsam: SchlaU“ begleite Schulgemeinschaften auf ihrem Weg zu einem „diskriminierungssensiblen und rassismuskritischen Schulalltag“, heißt es weiter.
Je 2.000 Euro Preisgeld gingen an die drittplatzierten Projekte „Kassel steht zusammen: Wächtersdienst – Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde“ des evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel und „Stärkung von Demokratie und Mitmenschlichkeit“ der Initiative für Demokratie und Mitmenschlichkeit. Ein mit 1.000 Euro dotierter Sonderpreis ging an das Projekt „Community Empowerment“ des Vereins Migrant Support Network aus Frankfurt.
Die Demokratie und eine vielfältige Gesellschaft seien keine Selbstverständlichkeiten, sagte Sozialministerin Heike Hofmann (SPD). Beides hänge von Menschen ab, die „sich mit Überzeugung einbringen und für Minderheiten einstehen – und das jeden Tag“, begründete sie die Vergabe des Integrationspreises.
Der Preis wird den Angaben zufolge an kommunale oder Nichtregierungsorganisationen, Vereine, Verbände, Privatinitiativen oder natürliche Personen verliehen, die sich in besonderer Weise für das demokratische Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft engagieren. 37 Projekte und Initiativen hätten sich beworben.