Hessen-nassauische Kirche will klimaneutral werden

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) will bis 2045 klimaneutral werden. Das sieht das Klimaschutzgesetz vor, das die in Frankfurt am Main tagende Kirchensynode am Freitag beschlossen hat. Klimaschutz sei nicht nur eine Aufgabe staatlicher Gesetzgebung, sondern auch Gegenstand des kirchlichen Auftrags. Dieser begründe sich aus der Verantwortung für die Schöpfung und das Lebensrecht aller Menschen, einschließlich künftiger Generationen, heißt es in dem Gesetzestext.

Ausgehend von den Treibhausgasemissionen vom 1. Januar 2024 sollen die Emissionen laut Entwurf bis Dezember 2035 um 90 Prozent verringert und in den folgenden Jahren um jeweils einen weiteren Prozentpunkt reduziert werden. Für das Jahr 2022 war bei der Einbringung des Gesetzes im April dieses Jahres eine jährliche Treibhausgasemission von rund 61.000 Tonnen genannt worden. Die Daten für 2024 müssten noch erhoben werden, sagte Kathrin Saudhof, Referentin für Klimaschutz in der EKHN dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Strategie zur Erreichung der Klimaschutzziele, insbesondere bei den Gebäuden, der Mobilität und der Beschaffung, legt künftig der Klimaschutzplan fest. Er soll von der Kirchenleitung aufgestellt und der Synode mit dem Haushalt zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden. Die Kosten etwa für die Sanierung von Gebäuden, für klimaschonende Beschaffung sowie die Investitionen in Bildung und Kommunikation zum Klimaschutz sind in dem Gesetzentwurf nicht genannt.

Bei der Mobilität sollen nach dem am 1. Januar 2025 in Kraft tretenden Gesetz an erster Stelle das Fahrrad und das Gehen stehen, gefolgt von öffentlichem Personennahverkehr, Mitfahrgelegenheiten, treibhausgasneutralen Dienstfahrzeugen und Carsharing. Bei Dienst- und Gruppenreisen soll „grundsätzlich“ auf Inlands- und Kurzstreckenflüge bis 1.000 Kilometer verzichtet werden. Nicht gefolgt waren die Synodalen dem in dem Gesetz ursprünglich enthaltenen Vorschlag, ein Tempolimit von 100 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen und von 80 Kilometern auf Landstraßen zu empfehlen.

Einen großen Anteil an der Beschaffung haben Lebensmittel. Sie sollen unter anderem nachhaltig hergestellt sowie regional und saisonal eingekauft werden. Der Anteil an veganen Produkten soll laut Gesetzestext steigen.