Mit einer Reportage über Leben und Tod eines Straßenjungen hat der Journalist Paul Lütge den diesjährigen Helmut-Stegmann-Preis gewonnen. Die Jury wählte den in der Wochenzeitung „Die Zeit“ erschienenen Text mit dem Titel “Ein Drogentoter, was heißt das schon?” auf Platz eins, wie der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) am Freitag in München mitteilte. Lütge zeichnet in dem Artikel anhand von Gesprächen mit Wegbegleitern das Schicksal des Jugendlichen Michele nach, der im August 2024 in Berlin auf der Straße starb. Mit dem mit 2.500 Euro dotierten Preis werden seit 1999 junge Journalistinnen und Journalisten für Arbeiten ausgezeichnet, die sie während ihrer Ausbildungszeit an einer der anerkannten Journalistenschulen verfasst haben.
Der 29-jährige Lütge absolvierte nach einem Studium der Politikwissenschaften die Redakteursausbildung an der Deutschen Journalistenschule und einen Master in Journalismus an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Heute arbeitet er beim Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) und als Reporter für mehrere Printmedien.
Laut Jurymitglied und BJV-Vorstandsmitglied Jürgen Schleifer ist dem Autor mit der Reportage etwas Besonderes gelungen: „Er bringt uns Michele näher, den er persönlich nie getroffen hat, und zeichnet für uns ein Bild eines jungen Mannes, der gerne weitergelebt hätte.“
Der Preis erinnert an den früheren Chefredakteur der Münchner Tageszeitung „tz“ Helmut Stegmann. Das Preisgeld stiftet der BJV. In diesem Jahr beteiligten sich vier Journalistenschulen mit zwölf nominierten Texten am Wettbewerb. (3425/31.10.2025)