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Hubertus Heil: Christen sollen sich einmischen

Der neue SPD-Religionsbeauftragte Hubertus Heil hält politische Beiträge der Kirchen für unerlässlich. Demokratischer Widerspruch sei erlaubt – aber Respekt ebenso.

Hubertus Heil auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hannover
Hubertus Heil auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hannoverepd-bild/Thomas Lohnes

Der SPD-Religionsbeauftragte und frühere Minister Hubertus Heil hat die Kirchen dazu aufgerufen, sich auch weiterhin in gesellschaftspolitische Themen einzumischen. “Gerade in schwierigen Zeiten sind Christen dazu aufgefordert, kraftvoll ihre Stimme zu erheben”, sagte Heil, der selbst Protestant ist, dem Portal katholisch.de. Wenn Politik den Kirchen vorschreiben wolle, wozu sie sich äußern dürfen und wozu nicht, sei das nicht legitim, so Heil mit Blick auf Äußerungen von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner.

Klöckner: Kirchen sind keine NGO’s

Klöckner hatte im April in einem Interview die Kirchen aufgefordert, mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod in den Blick zu nehmen. Sie sollten sich nicht wie eine Nichtregierungsorganisation zur Tagespolitik zu äußern. Damit hatte Klöckner eine rege Debatte ausgelöst.

Zugleich seien Äußerungen von Kirchenvertretern natürlich nicht sakrosankt, so Heil weiter. “Wer sich zu politischen Themen äußert, muss in der Demokratie auch Widerspruch aushalten”, betonte der Politiker. Wichtig sei aber, dass entsprechende Debatten stets respektvoll geführt werden. Heil ist seit Juni Religionsbeauftragter der SPD-Fraktion.