Haus Wilstedt: Angehörige hoffen auf Lauterbach

Nach einem Hintergrundgespräch im niedersächsischen Innenministerium über die von Abschiebung bedrohten kolumbianischen Beschäftigten eines Pflegeheims in Wilstedt bei Bremen haben sich Vertreter des Heims enttäuscht gezeigt. Das Treffen am Donnerstagabend in Hannover mit Vertretern des Sozial- und des Innenministeriums sei ergebnislos geblieben, teilte die Sprecherin der Angehörigeninitiative des Hauses, Anne Weiss, am Freitag mit.

Für den Termin waren die Pflegeheimbetreiber Andrea und Tino Wohlmacher ebenfalls nach Hannover gereist. Seit Mitte November fordern sie von der Landesregierung eine unbürokratische Lösung, die den Kolumbianern ein Bleiberecht sichert. Diese hatte seitdem mehrfach darauf hingewiesen, dass die Entscheidung über Asylanträge ausschließlich beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge liege. Die Betroffenen könnten sich jedoch an die niedersächsische Härtefallkommission wenden.

„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist nun unsere letzte Hoffnung, das Problem ohne Härtefallkommission zu lösen“, sagte Andrea Wohlmacher am Freitag. Der SPD-Politiker hatte am Sonntag unter Bezugnahme auf den Fall gesagt, er werde sich „darum kümmern“. „Es klingt so, als ob wir diese Kolumbianer sehr gut gebrauchen könnten. In der Pflege fehlt das Personal überall“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X.

Ein Sprecher von Lauterbach habe zudem zugesagt, dass der Minister eine Petition der Angehörigen gegen die Abschiebungen gerne persönlich entgegennehmen werde, teilten die Angehörigeninitiative mit. Ein Termin stehe noch nicht fest. Die Petition kam bis Freitag auf mehr als 71.000 Unterschriften.