Haus der Geschichte zeigt Ausstellung “Nach Hitler”
AfD-Erfolge, rechtsradikale Anschläge: Auch rund 80 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur beeinflusst Hitler die Gesellschaft. Wie die Deutschen mit dem vergifteten Erbe umgegangen sind, zeigt eine Ausstellung in Bonn.
Verdrängung oder Auseinandersetzung, Betroffenheit, Gleichgültigkeit oder sogar Sympathie: Wie die Deutschen sich nach 1945 mit Hitler und dem Nationalsozialismus auseinandergesetzt haben, ist das Thema einer neuen Sonderausstellung im Haus der Geschichte in Bonn. Von Mittwoch bis zum 25. Januar 2026 zeigen die Ausstellungsmacher, wie sich die verschiedenen Generationen bis heute zu diesem zentralen Kapitel deutscher Geschichte verhalten.
Von der Erlebnisgeneration über die 68er bis zu den Bundesbürgern nach der Wiedervereinigung: Die Ausstellung verbindet den Blick auf vier Generationen mit herausgehobenen Ereignissen, die für den Umgang mit dem Nationalsozialismus von besonderer Bedeutung sind – etwa Entnazifizierung, den “antifaschistischen” Gründungsmythos der DDR, die Auschwitzprozesse, die TV-Serie “Holocaust”, die Wehrmachtsausstellung und den Bau des Denkmals für die ermordeten Juden Europas.
Gezeigt werden etwa ein von Freunden aufbewahrter Koffer mit den Habseligkeiten und Dokumenten der im KZ ermordeten jüdischen Familie Brandis-Holzinger, Hedwig Maria Leys Büste von Adolf Hitler, das Transparent “Unter den Talaren Muff von 1.000 Jahren” der “68er”, ein Detailmodell der Skulpturengruppe des Mahnmals Buchenwald oder ein mobiles Schreibgerät, mit dem der Künstler Gunter Demnig in Köln an “1.000 Roma und Sinti” erinnert.
Das “Haus der Geschichte” hatte am Wochenende seine Dauerausstellung geschlossen. Bis zur Wiedereröffnung im Dezember 2025 will das Museum die Schau komplett umgestalten. Allerdings bleibt der Bau an der Bonner Museumsmeile weiterhin für Sonderausstellungen geöffnet.