Haus der Geschichte will Scholz-Manuskript zur “Zeitenwende” zeigen

Das Haus der Geschichte in Bonn wird in seiner kommenden Dauerausstellung ein Redemanuskript von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigen. Voraussichtlich ab Ende 2025, nach der Wiedereröffnung der Dauerpräsentation, solle das Manuskript der sogenannten Zeitenwende-Rede vom 27. Februar 2022 die Rolle Deutschlands „in einer multipolaren Welt“ und die Auswirkungen des Krieges auf die deutsche Gesellschaft veranschaulichen, erklärte das Museum am Dienstag in Bonn. Scholz hatte seine Regierungserklärung wenige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 gegeben und darin von einer „Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents“ gesprochen.

Der Präsident der Stiftung des Hauses der Geschichte, Harald Biermann, sprach von einem „historischen Objekt ersten Ranges“. Das Museum hatte nach eigenen Angaben den Bundeskanzler um den Originaltext gebeten, der das Exponat persönlich an den Stiftungspräsidenten überreichte. Die Bedeutung des Dokuments liege in seinem klaren Bekenntnis zur Ukraine und ihrer militärischen Unterstützung, erklärte Biermann. Die Rede des Bundeskanzlers habe die Bewertung der letzten 30 Jahre der Geschichte der Bundesrepublik „nachhaltig verschoben“. Welche konkreten Auswirkungen sie auf den weiteren Verlauf der Geschichte nehme, bleibe zukünftigen Historikergenerationen vorbehalten.

Die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist Träger von vier Standorten. Neben dem Bonner Haus der Geschichte, das vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) initiiert worden war, ist dies das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig, der Tränenpalast Berlin und das Museum der Kulturbrauerei Berlin.