Haseloff: Unterhaltung ist nicht der Kern des Rundfunkauftrags

ARD und ZDF geben viel Geld für Shows aus. Zu viel Geld, sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff. Das Geld sollte lieber in andere Bereiche fließen.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff will bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sparen
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff will bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sparenImago / Bernd Elmenthaler

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), sieht beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk Einsparpotenzial in der Unterhaltung. Für diese Sparte werde momentan das meiste Geld ausgegeben, sagte Haseloff dem Berliner Tagesspiegel. Dabei sei Unterhaltung nicht der Kern des Auftrags, sondern Information, Bildung, Beratung und Kultur.

Haseloff appellierte an die Ostdeutschen, wettbewerbsfähiger zu werden. „Wenn wir mit dem Westen gleichziehen wollen, müssen wir auch mal die Ellenbogen ausfahren und uns durchsetzen“, sagte der CDU-Politiker. Eine Wettbewerbsgesellschaft sei „etwas anderes als eine auf Kollektivierung setzende autokratisch regierte Gesellschaft“.

Sorge um AfD-Werte

Zudem müssten ostdeutsche Medienunternehmen wie der MDR und die Regionalzeitungen gestärkt werden, um die ostdeutsche Öffentlichkeit zu erreichen. Noch immer hätten die meisten Medien ihren Verlagssitz in Westdeutschland. Selbst der RBB sei eher von Westberlin geprägt, kritisierte Haseloff. Zugleich sprach sich der Ministerpräsident gegen eine Erhöhung der Rundfunkgebühren aus. Das wäre den Menschen nicht vermittelbar, sagte er. Zumal es Einsparpotenzial gebe.

Sorge hat der CDU-Politiker angesichts der bundesweit steigenden Umfragewerte der AfD. Die Stimmung im Land sei „schon sehr bedenklich“. Hinzu komme, dass viele „nicht begreifen, warum für bestimmte Probleme keine Lösung gefunden wird“, etwa beim Thema Asyl. Eine erfolgreiche Integration werde immer schwieriger. So etwa seien Schulen an der Belastungsgrenze.