Hannovers Kirchen öffnen zur „Langen Nacht“

Von der „Märchenkirche“ bis zum Tango – in Hannovers Gotteshäusern wird zur „Langen Nacht“ einiges geboten.

Auch Humor kommt bei der "Langen Nacht" nicht zu kurz
Auch Humor kommt bei der "Langen Nacht" nicht zu kurzInga Kristin Stever

Hannover. Zum achten Mal laden Hannovers Kirchen am Freitag, 9. September, von 18 bis 24 Uhr zur "Langen Nacht der Kirchen" ein. Unter dem Motto "Hannover und die Eine Welt" bieten sie an 59 Orten Konzerte und Kabarett, Musik und Meditation, Gospel und Gregorianik oder Tanz und Theater mit Einflüssen aus Japan, Afrika, Kroatien oder Kuba an. Die Besucher könnten von Angebot zu Angebot flanieren und dabei auf Entdeckungsreise gehen, sagte der evangelisch-lutherische Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann am Montag: "Es geht um das Fremde und das Eigene." Die Nacht sei "eine Einladung zum Träumen und Verstehen".
Heinemann eröffnet den Abend um 18 Uhr in der zentralen Marktkirche. Die Evangelisch-reformierte Kirche wird in der "Langen Nacht" zur "Märchenkirche". Die Paul-Gerhardt-Kirche zeigt als "Kinokirche" einen Stummfilm mit Orgelbegleitung und in der Lister Johannes- und Matthäus-Kirchengemeinde wird zu Live-Musik Tango getanzt. Insgesamt sind 350 Veranstaltungen bei kostenlosem Eintritt mit 300 Stunden Programm geplant. Neben 36 lutherischen Kirchen beteiligen sich zwölf katholische Gemeinden sowie zwei orthodoxe Kirchen und mehrere Freikirchen. Zum zweiten Mal ist das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dabei.

Konfession spielt keine Rolle

Passend zum Motto bieten viele Gemeinden Veranstaltungen zum Thema "Flucht" sowie Programmpunkte gemeinsam mit Flüchtlingen an. So spricht Landesbischof Ralf Meister in der Timotheuskirche zum Thema "Flüchtlinge, Integration, Religionsfreiheit". In der katholischen St.-Antonius-Kirche tritt der Flüchtlingschor Hannover auf.
"In dieser Nacht sind bei den Kirchen alle Türen offen", sagte Mitorganisator Ralf Tyra. Glaube und Konfession, Nationalität oder Geschmäcker spielten keine Rolle. Der katholische Propst Martin Tenge sagte, die "Lange Nacht" sei ein niedrigschwelliges Angebot für alle Menschen: "Man kann mal ganz unkompliziert in die Kirche gehen und sie kennenlernen."

Letztes Mal kamen 35.000 Besucher

Mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl in Niedersachsen am 11. September betonte Stadtsuperintendent Heinemann: "Ich hoffe, dass in dieser Nacht deutlich wird, dass wir dafür stehen, dass alle Menschen in Einer Welt leben." Er hoffe zugleich, dass dies auch Auswirkungen auf die Wahlentscheidung habe. Für Organisation und Werbung für die "Lange Nacht" geben die Kirchen insgesamt 42.000 Euro aus. Bei der bislang letzten "Langen Nacht" vor zwei Jahren kamen rund 35.000 Besucher. (epd)