Hamburger Requiem für tote Flüchtlinge an EU-Grenzen

Mit einem Requiem in der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi soll am Sonntag (19. November, 18 Uhr) der toten Flüchtlinge an den Grenzen Europas gedacht werden. Ein ökumenisches und interreligiöses Bündnis protestiere damit auch „gegen die Gefahr der Gleichgültigkeit“ angesichts der vielen Toten im Mittelmeer, wie die Flüchtlingsbeauftragte der evangelischen Nordkirche, Dietlind Jochims, am Donnerstag mitteilte. Die aktuellen Krisen und Konflikte hätten unmittelbare Auswirkungen auf Fluchtbewegungen und Migration von so vielen Menschen, die vor Vertreibung, Krieg, Armut, Perspektivlosigkeit und dem Klima-Notstand fliehen müssten.

Das diesjährige 15. Requiem am Volkstrauertag steht den Angaben zufolge unter dem Motto: „Bleib erschütterbar und widersteh!“. Mit dem Requiem wollen sich Flüchtlingsinitiativen gegenseitig stärken und einen Raum für Trauer und Protest geben. „Das Gedenken an die Toten und der Einsatz für das Leben gehören zusammen“, sagte die Nordkirchen-Flüchtlingsbeauftragte Dietlind Jochims.

Hauptpastorin und Pröpstin Astrid Kleist wird das Requiem leiten, Jochims predigen. Imam Erkan Yüksekkaya von der Centrums-Moschee in Hamburg wird die islamische Totenklage aus dem Koran rezitieren, hieß es. Einladende sind die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, die Caritas im katholischen Erzbistum Hamburg, die Hauptkirche St. Jacobi, der evangelische Kirchenkreis Hamburg-Ost und die diakonische Basisgemeinschaft „Brot & Rosen“.