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Hamburger Diakonie warnt vor Antifeminismus unter Jugendlichen

Die Diakonie Hamburg warnt vor einem wachsenden Antifeminismus unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In Präventionsworkshops an Schulen und Beratungsgesprächen beobachten Fachkräfte zunehmend junge Männer, die sich mit Influencern aus der sogenannten Manosphere identifizieren, wie die Diakonie anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen (25. November) mitteilte. Diese Influencer propagieren in sozialen Netzwerken stereotype Geschlechterrollen, stilisieren Männer als vermeintliche „Opfer“ der Gleichberechtigung und verharmlosen oder rechtfertigen Gewalt gegen Frauen.

„Diese Normalisierung antifeministischer Haltungen führt dazu, dass Grenzen zunehmend überschritten werden – verbal und manchmal auch mit Taten“, sagte Landespastorin und Diakonievorsitzende Annika Woydack. Die Aufklärungs- und Präventionsarbeit für junge Männer müsse gestärkt und geschlechtersensible Bildung konsequent gefördert werden.

Offizielle Statistiken würden antifeministische Tendenzen bestätigen: Laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) hätten frauenfeindliche Straftaten im vergangenen Jahr mit 73 Prozent einen hohen Anstieg verzeichnet, hieß es in der Mitteilung. Ebenfalls seien die Zahlen von Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung, Sexualstraften und häuslicher Gewalt gestiegen.