Hamburger Amoktat: Ermittlungen um Waffenprüfung eingestellt

Knapp ein Jahr nach der Amoktat in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas in Hamburg hat die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen rund um die Waffenprüfung des Täters eingestellt.

Am Tatort in Hamburg liegen Blumen und Kondolenzschreiben (Archivbild)
Am Tatort in Hamburg liegen Blumen und Kondolenzschreiben (Archivbild)Imago / Hanno Bode

Knapp ein Jahr nach der Amoktat in einer Gemeinde der Zeugen Jehovas im Hamburger Stadtteil Groß Borstel hat die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg die Ermittlungen rund um die Waffenprüfung des Täters eingestellt. Gegen die drei Mitglieder eines im „Hanseatic Gun Club“ (HGC) tätigen waffenrechtlichen Prüfungsausschusses ist wegen des Verdachts der Falschbeurkundung im Amt ermittelt worden, wie die Staatsanwaltschaft Hamburg mitteilte. Demnach ist die Schuld als gering anzusehen. Es liege kein öffentliches Strafverfolgungsinteresse mehr vor, hieß es.

Maßgeblich für diese Entscheidung seien zudem gesetzliche und behördliche Mängel bei der Umsetzung der für den Erhalt einer Waffenerlaubnis notwendigen Sachkundeprüfung gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der spätere Amokläufer Philipp F. habe demnach die erste praktische Sachkundeprüfung nicht bestanden. Eine bestandene Nachprüfung sei weder regulär gemeldet noch das richtige Prüfdatum des Sachkundezeugnisses vom HGC bei der Waffenbehörde angegeben worden.

Am 9. März 2023 hatte Philipp F. in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas in Groß Borstel auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft geschossen. Dabei sind acht Menschen gestorben, darunter auch der 35-jährige Attentäter.