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“Hamburg-Standard” senkt Wohnungsneubau-Kosten um über ein Drittel

Der neue „Hamburg-Standard“ soll den Wohnungsneubau um über ein Drittel günstiger machen. Baukosten ließen sich um bis zu 2.000 Euro brutto pro Quadratmeter Wohnfläche senken, das zeigten die Ergebnisse der Hamburger „Initiative kostenreduziertes Bauen“, teilte die Wohnbehörde am Montag mit. Vorgesehen seien bedarfsgerechtere Standards, effizientere Planungs- und Managementprozesse und schnellere Genehmigungen.

„Der neue Hamburg-Standard ist der lang ersehnte Durchbruch zur Senkung der Baukosten in Deutschland. Hochwertiger Wohnungsbau ist auch für 3.000 Euro brutto auf den Quadratmeter Wohnfläche möglich“, sagte Hamburgs Wohnsenatorin Karen Pein (SPD). Die Ergebnisse der „Initiative kostenreduziertes Bauen“ seien ein wirkungsvoller Beitrag zu mehr bezahlbaren Wohnungen und zugleich eine Einladung an die gesamte Branche, die Grundlage einer neuen Planungs- und Baukultur zu schaffen. „Wir zeigen, dass sich Baukosten durch den Schulterschluss von Politik, Verwaltung, Planung, Bau- und Wohnungswirtschaft deutlich senken lassen – bei hoher Qualität und Nachhaltigkeit“, sagte Pein.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte, in Hamburg seien seit 2011 im Schulterschluss mit der Wohnungswirtschaft mehr als 100.000 neue Wohnungen fertiggestellt worden. Steigende Baukosten dämpften jedoch den Wohnungsbau. „Der neue Hamburg-Standard soll das Bauen gut und günstiger machen.“ Die „Initiative kostenreduziertes Bauen“ habe die dafür erforderlichen Maßnahmen beschrieben, die Hamburg als erstes Bundesland in Deutschland jetzt umsetzen wolle.

Im Rahmen der Initiative haben laut Wohnbehörde über 200 Fachleute, Vertreterinnen und Vertreter der Praxis sowie Entscheidungsverantwortliche von rund 100 Institutionen der Privatwirtschaft und der öffentlichen Hand ein Jahr gemeinsam an dem Ziel gearbeitet, die Baukosten im Wohnungsneubau nachhaltig zu senken. In interdisziplinären Arbeitskreisen seien rechtliche und bauliche Standards ebenso hinterfragt worden wie Planungs-, Verwaltungs-, Bau-, Management- und Ausführungsprozesse. Zu den identifizierten Kostentreibern seien rechtssichere, praxistaugliche Abweichungsmöglichkeiten sowie neue Prozess- und Verfahrenslösungen entwickelt worden, um insbesondere den freifinanzierten Wohnungsbau wieder zu erleichtern.