Hamburg plant Übersetzerpreis für Plattdeutsch

Hamburg will Übersetzungen in niederdeutsche Sprache mit dem neuen Hartmut-Cyriacks-Preis fördern. Ein entsprechender Antrag wurde von den Fraktionen der SPD, den Grünen, der CDU und den Linken sowie der fraktionslosen Abgeordneten Anna von Treuenfels-Frowein auf den Weg gebracht, wie die Fraktionen am Montag mitteilten. Namensgeber des Preises sei Hartmut Cyriacks (1955-2022), der sich Jahrzehnte für die Förderung der niederdeutschen Sprache in der Region eingesetzt hatte, hieß es. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll ab 2026 alle zwei Jahre vergeben werden. Über den Antrag stimmt die Bürgerschaft in ihrer nächsten Sitzung am Mittwoch (10. April) ab.

„Mit der Weitergabe des Plattdeutschen werden auch Facetten des Alltags und der Kultur früherer Jahrzehnte in unserer Hansestadt vermittelt“, sagte Nils Hansen, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Hamburg. Der neue Übersetzerpreis für Niederdeutsch helfe, diese historisch gewachsene Regionalsprache lebendig zu erhalten. Er richte sich insbesondere an junge Übersetzerinnen und Übersetzer, die Plattdeutsch für ein breiteres Publikum zugänglich machen wollen.

Ohne junge Übersetzerinnen und Übersetzer werde es bald keine zeitgemäßen Kinder- und Jugendbücher, Comics, Hör- und Schauspiele oder auch Lieder auf Plattdeutsch mehr geben, hieß es von der Grünen-Fraktion. Zudem werde das Lebenswerk Helmut Cyriacks als einer der bekanntesten Gesichter des Plattdeutschen und Förderer der Sprache gewürdigt.

„Damit die niederdeutsche Sprache nicht in Vergessenheit gerät, braucht es nicht nur Menschen, die diese Sprache sprechen, sondern auch Plattformen, welche einen Anreiz bieten, diese Sprache zu erlernen“, sagte Eckard H. Graage, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.