Hamburg: Kirchen rufen zu Kreuzweg für Geflüchete auf

In Hamburg ruft ein ökumenisches Bündnis kirchlicher Akteure an Karfreitag (29. März) zur Begehung eines „Kreuzwegs für die Rechte von Geflüchteten“ auf. Der Kreuzweg führe seit mehr als 20 Jahren durch die Innenstadt, wie die evangelische Nordkirche am Montag mitteilte. In diesem Jahr steht er unter dem Bibelvers „Bin ich denn ein Verbrecher?“ aus dem Markus-Evangelium. Er startet um 12.30 Uhr auf dem Rathausmarkt und endet um 15 Uhr in der Norwegischen Seemannskirche nahe den Landungsbrücken.

Der Kreuzweg sei christliche Demonstration und politischer Gottesdienst zugleich, sagte der Referent für Menschenrechte und Migration der Nordkirche, Dietrich Gerstner. „Menschen auf der Flucht werden an Europas Grenzen wie Kriminelle behandelt.“ Dabei suchten sie nichts anderes als Schutz vor Verfolgung und Gewalt und eine bessere Zukunft, erklärte Gerstner.

Jahr für Jahr werden unterschiedliche Routen für den Weg festgelegt. Unterwegs gibt es Stationen mit Impulsen, Gebeten, Mitmach-Aktionen und Stille. Der Fußweg vor der Hamburger AfD-Zentrale soll in diesem Jahr eine Kreuzweg-Station bieten, um auf rechte Narrative hinzuweisen, die zunehmend Politik und Gesellschaft prägen.

Am Mahnmal Nikolai, der Innenstadtkirche, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, soll an die Menschen erinnert werden, die heute in Gaza festsitzen und nicht fliehen können. Der Kreuzweg endet zur Todesstunde Jesu mit einem Gottesdienst.