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Hamburg: Högerdamm heißt jetzt Recha-Lübke-Damm und Bella-Spanier-Weg

Der Högerdamm in Hamburg-Hammerbrook heißt künftig Recha-Lübke-Damm und Bella-Spanier-Weg. Damit werden zwei jüdische Lehrerinnen geehrt, die in unmittelbarer Nähe an der damaligen staatlichen Mädchenschule in der Rosenallee 11 gearbeitet haben, ehe sie von den Nationalsozialisten umgebracht wurden, wie die Kulturbehörde und das Bezirksamt Hamburg-Mitte am Dienstag mitteilten. Chilehaus-Architekt Fritz Höger, nach dem die Straße bislang benannt war, vertrat laut Kulturbehörde eine völkische und antisemitische Weltanschauung und war bereits 1932 Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Eine 2020 einberufene Kommission, die sich mit NS-belasteten Straßennamen auseinandersetzen sollte, hatte 2022 die Umbenennung des Högerdamms vorgeschlagen.

Die neuen Namensvorschläge stammen den Angaben nach von der Stadtteilinitiative Münzviertel. Künftig heißt die Hauptstraße des ehemaligen Högerdamms Recha-Lübke-Damm, die von diesem nach Norden abgehende Sackgasse heißt jetzt Bella-Spanier-Weg.

Die in Altona geborene Recha Lübke (1880-1944) wurde 1942 wurde nach Theresienstadt deportiert. Als nach über zwei Jahren das Ghetto geräumt wurde, wurde sie am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sich ihre Lebensspur verliert. Bella Spanier (1884-1942) wurde in Burg-Lesum geboren und am 25. Oktober 1941 nach Lodz deportiert. Am 10. Mai 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Chelmno deportiert und dort ermordet.