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Gysi freut sich auf Rede als Alterspräsident des Bundestags

Nach fast 31 Jahren im Parlament wird Gregor Gysi die erste Sitzung des Bundestags nach der Wahl eröffnen. Der Linken-Politiker sieht das als Ehre und Verantwortung – und hat auch einen besonderen Vorteil im Blick.

Gregor Gysi (Linke) freut sich auf seine Rolle als Alterspräsident bei der Konstituierung des neuen Bundestags. “Es ist eine Ehre und eine Verantwortung”, sagte er der vom Bundestag herausgegebenen Wochenzeitung “Das Parlament” (Samstag). Er werde die erste und letzte Rede seines Lebens als Alterspräsident ohne Zeitbegrenzung halten – das sei schon etwas Besonderes. “Es ist wirklich angenehm, nicht ständig auf die Uhr schauen und nach zwei Minuten abbrechen zu müssen. Aber keine Sorge, ich werde das nicht missbrauchen.”

Der Alterspräsident eröffnet und leitet die erste Sitzung des neuen Bundestags, bis der neue Bundestagspräsident oder die neue Bundestagspräsidentin gewählt ist. Gysi wird das Amt als dienstältester Abgeordneter übernehmen. Er gehört dem Parlament mit Unterbrechung seit fast 31 Jahren an.

Auf die Frage, ob er schon wisse, was er sagen wolle, antwortete Gysi, er sei abergläubisch. “Ich habe immer gesagt: Wenn man sich vor der Wahl auf das Amt des Alterspräsidenten vorbereitet, wird man es nicht bekommen.” Daher habe er erst mal die Finger davon gelassen. “Erst jetzt fange ich an, mir, wie der Berliner sagt, ‘eine Birne zu machen’, was ich da so sagen könnte. Aber sicherlich werde ich etwas zur Außenpolitik sagen und auch zur Situation unserer Gesellschaft.” Vielleicht werde er auch einige Vorschläge unterbreiten, was überparteilich miteinander besprochen werden sollte. “Denn was wir wirklich brauchen, ist mehr echter Diskurs und weniger Schaukämpfe.”