Guterres bekräftigt internationales Engagement für Afghanistan

UN-Generalsekretär António Guterres hat das internationale Engagement für Afghanistan bekräftigt. Zum Abschluss eines zweitägigen Treffens mit Gesandten von rund 25 UN-Mitgliedsstaaten, internationalen Organisationen und Vertretern der afghanischen Zivilgesellschaft in Katar erklärte Guterres am Montag, alle stimmten in der Zielsetzung überein: ein Afghanistan in Frieden, das seinen Verpflichtungen als souveräner Staat nachkomme und in den politischen und wirtschaftlichen Mechanismen integriert sei.

Es habe auch Einigkeit darüber bestanden, welche konkreten Punkte und Probleme im Blickfeld sein müssten. Afghanistan dürfe keine Brutstätte terroristischer Aktivitäten sein, sagte Guterres. Angestrebt werde ein inklusives Afghanistan, in dem verschiedene Gruppen auch in den Institutionen beteiligt seien. Sorge gebe es angesichts der Menschenrechtslage und der Einschränkung der Rechte für Frauen und Mädchen. Es sei unabdingbar, diese einschränkenden Entscheidungen umzukehren, betonte Guterres etwa mit Blick auf den Ausschluss von Mädchen und Frauen von weiterführender Bildung.

Thema sei auch die Notwendigkeit einer effektiveren humanitären Hilfe gewesen, sagte Guterres, ebenso wie Fragen bezüglich der langfristigen Entwicklung des Landes. Dabei sei man jedoch in einer Art „Henne-Ei-Situation“, erklärte der UN-Generalsekretär: Die Taliban-Regierung in Kabul fordere internationale Anerkennung, die internationale Gemeinschaft sehe aber die Grundlage dafür nicht gegeben.

Daher sei nun eines der Hauptziele, diese Blockade zu überwinden, sagte Guterres. Es müssten Bedingungen geschaffen werden, mit den Taliban ins Gespräch zu kommen, aber zugleich die Bedenken und Forderungen der internationalen Gemeinschaft zu berücksichtigen. Dazu will Guterres einen koordinierten Ansatz verfolgen und unmittelbar Gespräche über die Schaffung eines Postens für einen UN-Gesandten aufnehmen.

Guterres kündigte weitere Treffen zur Zukunft Afghanistans an. Die Taliban nahmen an den Gesprächen am Sonntag und Montag in Doha nicht teil. Die radikalislamischen Taliban hatten im August 2021 nach einem 20 Jahre andauernden internationalen Militäreinsatz wieder die Macht im Land übernommen.