Günther-Wünsch: Alltag der Pflegefamilien erleichtern

Berlins Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) hat eine Erhöhung der Pauschalen für den Lebensunterhalt und Erziehung von Pflegekindern angekündigt. Das sei nach zehn Jahren überfällig, sagte sie der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag). Für die ab September geplante Erhöhung stünden im Doppelhaushalt acht Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem sollen Pflegeeltern demnach ab Januar elterngeldähnliche Leistungen erhalten können.

Für Pflegeeltern sei Zuverlässigkeit wichtig, sagte sie unter Hinweis darauf, dass in Berlin als einzigem Bundesland die Jugendämter der Herkunftsfamilie für Pflegekinder zuständig seien. Ziehe die leibliche Mutter um, bekomme die Pflegefamilie neue Sachbearbeiter. Es wäre sinnvoller, wenn das Jugendamt am Wohnort der Pflegefamilien zuständig sei, da diese meist beständiger seien. „An solchen Dingen müssen wir arbeiten, um Pflegefamilien den Alltag zu erleichtern,“ forderte die Familiensenatorin.

Die derzeitigen Rahmenbedingungen ermutigten nicht zur Aufnahme eines Pflegekindes. „Es ist finanziell, aber auch vom persönlichen Einsatz her eine echte Herausforderung“, sagte die Familiensenatorin, die selbst ein Pflegekind aufgenommen hat. Die meisten Kinder brächten „ein Paket“ mit. Sie könnten Beeinträchtigungen oder Traumata haben. In diesen Fällen bräuchten Pflegefamilien finanzielle Unterstützung, aber auch Supervision, mahnte Günther-Wünsch: „Wir denken darüber nach, niedrigschwellige therapeutische Leistungen oder Reisen für Pflegekinder zusätzlich anzubieten, um Pflegeeltern besser zu unterstützen.“