Nach erneuten rechtsextremen Schmierereien an der Zeppelintribüne in Nürnberg fordert die Grüne Stadtratsfraktion nachhaltige Lösungen. „Wie oft muss dieser symbolträchtige Ort noch missbraucht werden, damit klar ist, dass Abwaschen nicht hilft, um diesen Dreck zu beseitigen“, sagte Reka Lörincz, Sprecherin für Erinnerungspolitik und gegen Rechtsextremismus in einer Mitteilung am Mittwoch. Die Stadt müsse ihrer historischen Verantwortung als Stadt der Reichsparteitage gerecht werden.
Dabei erwarte die Grüne Stadtratsfraktion von der Kulturverwaltung und vom städtischen Rechtsamt, „endlich die Spielräume für eine wirkungsvolle Prävention auszuschöpfen“. In dem präventiven Ansatz, der derzeit rund um die der Neugestaltung von Zeppelintribüne und Zeppelinfeld zu einem neuen Lern- und Begegnungsort in Erarbeitung ist, biete sich dazu eine großartige Chance. „Das kann aber nur ein Baustein bei diesem wichtigen und wertvollen Prozess sein“, sagte Natalie Keller, kulturpolitische Sprecherin. Kommunale Sicherheitsarchitektur basiere auf dem Dreiklang Prävention-Kontrolle-Ahndung. Dies solle konsequent mit wirksamen Maßnahmen umgesetzt werden.
In der Nacht auf den 31. Oktober ist nach Angaben der Polizei Mittelfranken ein rechtsextremer Schriftzug über 35 Meter breit mit schwarzer Farbe an die Steintribüne am Zeppelinfeld geschmiert worden. Zudem enthalte der Schriftzug zwei Hakenkreuze. Die Polizei hat strafrechtliche Ermittlungen gegen die unbekannten Täter eingeleitet. Immer wieder werden die Zeppelintribüne, aber auch andere symbolische Orte auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, von Rechtsextremen missbraucht, inszeniert und beschmiert, so die Mitteilung der Grünen Stadtratsfraktion. (00/3580/01.11.2023)