Großer Deutsch-Französischer Medienpreis für Wim Wenders

Der Regisseur Wim Wenders erhält in diesem Jahr den Großen Deutsch-Französischen Medienpreis. Die Karriere des Filmemachers sei eng mit Deutschland und Frankreich verbunden, wodurch er auch zu einer besseren Verständigung zwischen den beiden Nationen beigetragen habe, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutsch-Französischen Journalistenpreises und Intendant des Saarländischen Rundfunks (SR), Martin Grasmück, am Mittwoch in Saarbrücken. Der Medienpreis wird zusammen mit dem Deutsch-Französischen Journalistenpreis am 17. September in Paris vergeben.

„Wim Wenders hat es geschafft, in einer immer komplizierteren Welt die Hoffnungen und Ängste vieler Menschen aufzugreifen und sie in eine Bildsprache zu übersetzen, die sich der Hektik des Alltags entzieht“, betonte Grasmück. „Wo es angesichts kontroverser Debatten immer schwieriger wird, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, ist der Input von Kunst und Literatur für das gesellschaftliche Zusammenleben unverzichtbar.“ Demokratie lebe von der Idee, dass die Würde jedes Einzelnen unantastbar ist und alle Menschen die gleichen Rechte besitzen. Dementsprechend sei Wenders ein herausragender Botschafter dieses Leitgedankens der europäischen Aufklärung.

Wenders wurde 1945 in Düsseldorf geboren. Er gehört zu den wichtigsten deutschen Regisseuren und ist bekannt für Filme wie etwa „Paris, Texas“ (1984), „Der Himmel über Berlin“ (1987), „Buena Vista Social Club“ (1999) oder „Papst Franziskus“ (2018). Er hat bisher etwa 30 Filme gedreht und zahlreiche Auszeichnungen erhalten.

Der undotierte Große Deutsch-Französische Medienpreis wird jährlich an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Simone Veil, Alfred Grosser, Valéry Giscard D’Estaing, Helmut Schmidt, die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, Jürgen Habermas sowie das Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld. Im vergangenen Jahr wurden die französisch-marokkanische Schriftstellerin Leïla Slimani und der deutsch-französische Autor Georges-Arthur Goldschmidt ausgezeichnet.

Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) wurde 1983 gestartet. Mitglieder sind unter anderem das ZDF, France Télévisions, Arte, Radio France, „Saarbrücker Zeitung“ und das Deutsch-Französische Jugendwerk. Der SR ist Federführer.