Schon im letzten Jahr kamen 8.000 Menschen auf dem Münchner Odeonsplatz zusammen, um ein Zeichen gegen Judenhass zu setzen. Diesmal will ein breites Bündnis erneut Flagge zeigen – kurz vor dem 7. Oktober.
“Dach gegen Hass” lautet das Motto einer Kundgebung gegen Judenhass am Sonntagnachmittag in München. Initiator ist der Münchner Hochschulprofessor Guy Katz, zusammen mit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zu den Unterstützern zählen laut Veranstalter rund 200 jüdische Organisationen, die beiden großen Kirchen, die Deutsch-Israelische Gesellschaft sowie zahlreiche Einzelpersonen aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Die Schirmherrschaft haben die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) übernommen.
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 fordert das Bündnis die sofortige Freilassung aller noch immer festgehaltenen israelischen Geiseln. Außerdem gehe es darum, europaweit eine klare Haltung gegen Judenfeindlichkeit zu zeigen. “Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz”, heißt es in dem Aufruf. Bereits im vergangenen Jahr kamen auf dem Münchner Odeonsplatz 8.000 Menschen zusammen und bekundeten ihre Solidarität mit Israel.
Die Organisatoren appellieren außerdem, ihren im September in Berlin vorgestellten Fünf-Punkte-Plan gegen Antisemitismus zu unterstützen. Der jüdische Glaube sei viele Jahrhunderte älter als jede Demokratie, jeder Staat und jede Politik, heißt es darin. Weder der Krieg in Gaza noch politische Entscheidungen in Israel könnten jemals ein Vorwand sein, Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa zu hassen, anzugreifen oder auszugrenzen: “Antisemitismus ist und bleibt in jeder Form inakzeptabel.”