Grenzpolizei zählt deutlich mehr Schleuser und illegal Einreisende

Die Bayerische Grenzpolizei hat im vergangenen Jahr 360 Schleuser aufgegriffen. Das sind deutlich mehr als in den Jahren zuvor, wie aus einer Mitteilung des Innenministeriums vom Donnerstag hervorgeht. 2022 seien der Grenzpolizei 230 Schleuser ins Netz gegangen, 2021 seien es 233 gewesen. Auch die Zahl der illegalen Einreisen hat stark zugenommen: Insgesamt seien 4.667 Fälle festgestellt worden – ein Plus von 52,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) zeigte sich bei der Präsentation der Jahresbilanz besorgt: Die Zahl der festgestellten unerlaubten Einreisen und Schleuserdelikte sei im vergangenen Jahr so hoch wie nie seit Gründung der Bayerischen Grenzpolizei 2018 gewesen. Grenzfahnder kontrollieren die Grenze zu Österreich und Tschechien sowie an den Flughäfen Nürnberg und Memmingen. Besonders an der Grenze zu Österreich seien viele unerlaubte Einreisen festgestellt worden: 2023 waren es 3.211 Fälle, 2022 waren es 1.592.

Verschärft habe sich auch die Lage bei den „Großschleusungen“, sagte Herrmann. Das habe nicht zuletzt der schreckliche Unfall mit einem Schleuserfahrzeug im Oktober 2023 mit sieben toten Migranten gezeigt. Menschenverachtenden Schleusern müsse konsequent das Handwerk gelegt werden, betonter der Minister. Die Bayerische Grenzpolizei sei wichtiger denn je für die Sicherheit – und werde daher bis 2028 auf 1.500 Stellen verstärkt, kündigte Herrmann an. Derzeit seien es rund 850 Stellen, ab März 900. (00/0461/08.02.2024)