Greiner: Christen sollten trotz Herausforderungen “nie müde werden”

Nach Ansicht der evangelischen Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner braucht die Kirche mit Blick auf die Fälle sexualisierter Gewalt in ihren Reihen eine „weitergehende Erneuerung“. Dies sei nötig, „damit Aufarbeitung und Prävention aus innerer Überzeugung geschehen“, sagte Greiner am Sonntag in der Coburger St. Morizkirche im Eröffnungsgottesdienst zur Frühjahrstagung der bayerischen Landessynode. Das Kirchenparlament will sich bis Donnerstag unter anderem auch mit den Folgen aus der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt befassen; auch Betroffene von Missbrauch sollen zu Wort kommen.

Greiner ging in ihrer Predigt laut Manuskript auch auf die schwierige Situation der Kirche ein. Manche sähen vor ihrem inneren Auge etwa Schreckensszenarien wie „den völligen Bedeutungsverlust der Kirche“ durch weitere Austritte, „den Untergang des westlichen Abendlandes“ durch den Verlust christlich geprägter Kultur, oder „die Zerstörung der Demokratie durch rechtsextreme Aushöhlung von innen und den Klimakollaps“. Christen aber sollten trotzdem „nie müde werden“ und deswegen nicht aufgeben, erläuterte Greiner und verwies auf Paulus zweiten Korintherbrief: „Die Kraft unserer Zuversicht wächst (…) aus unserer Beziehung zu Jesus.“

Bei der Frühjahrstagung der Landessynode stehen die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes und der weitere Umgang mit sexualisierter Gewalt im Raum der Landeskirche im Zentrum der Beratungen. Die Synode ist das hohe Haus der rund 2,1 Millionen Protestanten im Freistaat. Als „Kirchenparlament“ verabschieden die 108 größtenteils gewählten, aber auch berufenen Synodalen Kirchengesetze, entscheiden in Personalfragen, beschließen den Haushalt der Landeskirche und wählen die Landesbischöfin oder den Landesbischof. Das griechische Wort Synode bedeutet „gemeinsamer Weg“ und „Versammlung zur Beratung“. (00/1275/21.04.2024)