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Greenpeace protestiert gegen Tierleid vor Supermärkten

Greenpeace-Aktivisten haben am Donnerstag gegen Tierleid vor Supermarkt-Filialen des Edeka-Konzerns im oberpfälzischen Schwandorf und weiteren Standorten protestiert. Sie hinterließen aufgesprühte gebrochene gelbe Herzen mit der Botschaft „Edeka lässt Tiere leiden“. Damit wollten sie auf das fortwährende Tierleid aufmerksam machen, das hinter vielen Fleischprodukten bei Edeka stehe, teilte Greenpeace Regensburg am Donnerstag mit. Edeka Südbayern wies die Vorwürfe unterdessen zurück.

Der Konzern müsse „Billigfleisch aus tierquälerischer Haltung endlich aus dem Sortiment nehmen“, forderten die Aktivisten. Hintergrund der Proteste seien Bildaufnahmen aus zehn Schweinemastbetrieben, die Greenpeace im Frühjahr zugespielt worden seien. Die Hälfte dieser Betriebe beliefere Edeka direkt. Ein Rechtsgutachten im Auftrag von Greenpeace komme zu dem Schluss, dass die dort praktizierte „Haltungsform 2“ gegen das Tierschutzgesetz und die deutsche Verfassung verstoße.

Laut einer Greenpeace-Abfrage stammen mehr als 80 Prozent des Edeka-Fleischs aus den niedrigsten Haltungsformen 1 und 2. Als Marktführer mit eigenen Fleischwerken trage Edeka eine besondere Verantwortung für den dringend notwendigen Umbau der Tierhaltung in Deutschland, hieß es.

Edeka Südbayern wies unterdessen die Greenpeace-Kampagne als „irreführend“ zurück. Anders als behauptet, führe der Konzern seit mehreren Jahren kein frisches Schweine- und Geflügelfleisch der Haltungsform 1 mehr, teilte eine Konzernsprecherin auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) am Donnerstagnachmittag mit. Bei fast allen Handelsunternehmen in Deutschland stamme aber heute noch ein großer Teil des frischen Schweine- und Geflügelfleisches aus Haltungsform 2. Die Kriterien dafür lägen aber nachweislich über den gesetzlichen Anforderungen.

Das Unternehmen investiere sehr wohl in die Förderung des Tierwohls, hieß es weiter. Insbesondere mit regionalen, vertragsgebundenen Markenfleischprogrammen sei der Konzern „Treiber der höheren Haltungsformen“. Der Konzern strebe an, ab Ende 2030 nur noch Fleisch der höheren Haltungsformen 3, 4 und 5 anzubieten. (2708/21.08.2025)