Grabungsteam findet Spuren von mittelalterlichem Haus in Steinheim

Nahe der St. Marienkirche in Steinheim im Kreis Höxter hat ein Grabungsteam Überreste eines mittelalterlichen Hauses entdeckt. Die Archäologinnen und Archäologen schätzen die Ergebnisse der seit Januar andauernden Grabungen als „wertvolle Quellen für die Stadtgeschichte“ ein, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster erklärte. Das Areal liegt im historischen Zentrum des 1275 zur Stadt erhobenen Steinheim.

Im rückwärtigen Bereich des Hauses Marktstraße 11 sei das Grabungsteam unter Leitung der Archäologin Marianne Moser auf gut erhaltene Bruchsteinmauern gestoßen, hieß es. Bei weiteren Grabungen sei das deutliche Bild von Grundmauern eines Fachwerkhauses entstanden. Anhand von Keramikfunden könnten die Bebauungsspuren bis ins 13. und 14. Jahrhundert und damit in die Frühzeit der mittelalterlichen Stadt Steinheim zurückverfolgt werden.

Die freigelegten Fundamente gehörten den Angaben zufolge zu einem 10,40 Meter breiten und mindestens 4,65 Meter langen Fachwerkhaus. Dessen hinterer Teil sei vollständig unterkellert gewesen. Das Gebäude habe zuletzt zu einem landwirtschaftlichen Anwesen gehört und sei in den 1960er Jahren abgerissen worden. Auch ein im Hof liegender Brunnen mit einem Kranz aus Bruchsteinen wurde erst im 20. Jahrhundert verfüllt, wie die Archäologin Moser berichtete. Die noch andauernden Grabungen werden den Angaben zufolge durch den LWL fachlich begleitet.