Grabungen an Steinzeit-Heiligtum bringen neue Erkenntnisse

Ausgrabungen am Ringheiligtum Pömmelte in Sachsen-Anhalt haben neue Erkenntnisse zum Leben im dritten Jahrtausend vor Christus geliefert. Wie das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie am Mittwoch in Halle an der Saale mitteilte, wurden bei archäologischen Untersuchungen im laufenden Jahr drei Hausgrundrisse aus der sogenannten Glockenbecherzeit freigelegt. Dies sei die größte Siedlung ihrer Art in Mitteldeutschland.

Landesarchäologe Harald Meller sagte, das Forschungsprojekt zeige, „was möglich ist, wenn unter perfekten Bedingungen gegraben und beprobt werden kann“. Insgesamt zwölf Gebäude verteilen sich den Angaben zufolge auf rund 39.000 Quadratmetern in unmittelbarer Nähe des früheren Heiligtums. Dort hätten vermutlich dessen Erbauer im 24. Jahrhundert vor Christus gelebt.

Auch Wirtschaftsbereiche der noch älteren Schnurkeramikkultur aus dem 26. bis 23. Jahrhundert vor Christus seien untersucht worden, hieß es. Das 78 Getreidesilos umfassende Speicherareal habe wahrscheinlich Tonnen von Getreide aufnehmen können. Naturwissenschaftliche Methoden ermöglichten es zu rekonstruieren, was die Menschen dort gegessen und getrunken haben. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie seien an Amphoren und Bechern überwiegend Fette etwa von Rindern und Schweinen gefunden worden.

Das Ringheiligtum Pömmelte südlich von Magdeburg ist ein rund 4.000 Jahre alter Kultort aus der späten Steinzeit. Er besteht aus tausenden von Holzpfählen.