Grabbe-Förderpreis für Henriette Seier

Die Theaterautorin Henriette Seier hat am Freitagabend in Detmold den erstmals vergebenen Christian-Dietrich-Grabbe-Förderpreis erhalten. Die 1993 in Rostock geborene Regieassistentin erhielt die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung des Landestheaters und der Grabbe-Gesellschaft Detmold für ihr erstes Bühnenstück „Drama für den Kopf. Ein Klamauk“, wie das Theater mitteilte. Es handle sich um eine mit viel Kenntnis und Witz verfasste Satire über Theater und Publikum, hieß es. „Henriette Seiers Text schwingt geradezu lässig hin und her zwischen Spiel und Ernst, Verhandlung und Unterhaltung, Beobachtung und Vision.“

Die Gewinnerin des Förderpreises wurde in einem Online-Voting ermittelt. Nominiert waren auch das Stück „Karla sagt“ von Johanna Kaptein sowie „Schwarz Rot Golden“ von Hannah Zufall. Aus den drei Stücken wurden Fragmente von jeweils rund zehn Minuten digital produziert und online präsentiert. Den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Grabbe-Hauptpreis 2022 hatte der 1986 in Teheran geborene Wiener Dramatiker Amir Gudarzi für sein Stück „Quälbarer Leib – ein Körpergesang“ erhalten.

Der Grabbe-Preis erinnert an den Detmolder Dramatiker Christian-Dietrich Grabbe (1801-1836). Zusammen mit seinem Zeitgenossen Georg Büchner gilt er als Wegbereiter des modernen Dramas, an das Gerhart Hauptmann, Bertolt Brecht und Heiner Müller anknüpften.