Unesco-Urkunde: Manuelle Glasfertigung gehört zum Weltkulturerbe

Wissen, Handwerkstechniken und Kenntnisse der manuellen Glasfertigung sind nun offiziell Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Die Deutsche Unesco-Kommission und das Auswärtige Amt überreichten am Donnerstag im LWL-Museum Glashütte Gernheim offiziell die Welterbe-Urkunde, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag in Münster mitteilte. Stellvertretend für die Glasmachenden nahmen die Initiatoren der Bewerbung, darunter Museumsleiterin Katrin Holthaus, entgegen.

Glasmachende, die professionell am Ofen einer Glashütte oder in einem Glasstudio arbeiten, gelten damit als Träger und Trägerinnen eines immateriellen Kulturerbes, wie der Landschaftsverband mitteilte. Die Anerkennung des traditionellen Handwerks als Welterbe hatte der zuständige Ausschuss der UN-Kulturorganisation bereits im Dezember 2023 ausgesprochen.

Die Eintragung der Glasfertigung in die Welterbe-Liste schließt den Angaben zufolge einen mehr als zehnjährigen Prozess ab. Nominiert wurde das zwei Jahrtausende alte Handwerk aufgrund einer Bewerbung von sechs Nationen: Neben Deutschland hatten sich auch Finnland, Frankreich, Spanien, Tschechien und Ungarn daran beteiligt.

Der zwischenstaatliche Ausschuss der Unesco zum immateriellen Kulturerbe entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die Welterbe-Listen. Das Gremium setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zusammen, darunter Deutschland.