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Ghosting – Erste Hilfe beim Kontaktabbruch aus dem Nichts

Nicht wenige erleben Schweigen nach einem zuvor vielversprechenden Kontakt. Ghosting scheint zur modernen Dating-Welt dazuzugehören – führt jedoch oft zu Selbstzweifeln. Abstand und Selbstfürsorge sind dann entscheidend.

Nachrichten bleiben unbeantwortet, Anrufe werden ignoriert, Begegnungen vermieden. Was bleibt, ist Ratlosigkeit und das schmerzliche Gefühl, einfach gelöscht worden zu sein. “Ghosting” – also der abrupte Kontaktabbruch ohne Erklärung – kann emotional tief treffen, sagt Sabine Eymann. Die Heilpraktikerin für Psychotherapie hat Tipps, die Betroffenen von Ghosting bei der Verarbeitung helfen können.

Ghoster zeichnen sich meist durch mangelnde Kommunikationsfähigkeit, Konfliktvermeidungsmechanismen und Feigheit aus, erklärt Eymann: “Machen Sie sich das immer wieder bewusst.” Sinnvoll sei zudem Emotionen zu akzeptieren und sich die Zeit zu nehmen, um sie zu verarbeiten. “Es ist verständlich und nachvollziehbar, dass Sie sich verletzt und verwirrt fühlen”, sagt die Expertin.

Sie spricht zudem eine Warnung aus: “Erliegen Sie nicht der Versuchung, den Kontakt mit dem Ghoster erzwingen zu wollen. Jeder gescheiterte Versuch würde Ihrem Selbstwertgefühl schaden.” Dazu zähle auch, dieser Person weder auf Social Media noch im realen Leben nachzuspionieren. “Keine Erkenntnis, die Sie erlangen könnten, hilft Ihnen weiter.”

Ratsam sei es vielmehr, Energie zu sammeln und sich auf das eigene Wohlbefinden zu konzentrieren, betont Eymann. Beispiele für Aktivitäten, die einem Freude bereiten, könnten etwa Sport, Lesen oder Entspannungsübungen sein. Auch Gespräche mit Freundinnen, Freunden und Familie oder therapeutische Hilfe könnten nach solch einer Erfahrung stabilisieren.