Ghana verschärft Gesetze gegen Homosexualität

Ghanas Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das die Rechte Homosexueller weiter einschränkt. Schon bisher konnte Homosexualität in dem afrikanischen Land mit einer Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Wer eine Gruppe gründet oder finanziert, die sich für die Rechte von Schwulen, Lesben und anderen sexuellen Minderheiten einsetzt, dem drohen künftig außerdem bis zu fünf Jahre Haft, wie ghanaische Zeitungen am Donnerstag berichteten.

Präsident Nana Akufo-Addo muss dem Gesetz in den nächsten Tagen noch zustimmen. Er kann dabei auf eine breite Zustimmung in der Bevölkerung bauen. Auch führende Religionsvertreter des Landes begrüßten die Verschärfung.

Widerstand kam indes von dem aus Ghana stammenden Kardinal Peter Turkson, ehemals Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde. In einem Interview des britischen Senders BBC sprach er sich kürzlich gegen eine Kriminalisierung Homosexueller aus. Entsprechende Praktiken seien „kein Verbrechen“, so der Geistliche.

Internationale Menschenrechtsorganisationen hatten die Gesetzesvorlage wiederholt kritisiert. Nach der Parlamentsentscheidung hieß es aus US-Regierungskreisen, dass man „tief besorgt“ über die neue Entwicklung in Ghana sei. Dies könne sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit auswirken.