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Gewerkschaft will neues Bildungspaket

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen beklagt fehlende Lehrkräfte und damit verbundenen Unterrichtsausfall. Die GEW sprach am Montag in Dresden von einem „Teufelskreis aus Überlastung und Lehrkräftemangel“. Zudem stünden die Schulen mehr und mehr unter dem Druck, gesellschaftliche Probleme aufzufangen.

Laut GEW fehlen an sächsischen Schulen aktuell mehr als 3.300 Lehrkräfte. Der planmäßige und ungeplante Unterrichtsausfall erreiche weiterhin Höchststände, hieß es. Der GEW-Landesvorsitzende Burkhard Naumann erklärte: „Die Lehrkräfte und Schulleitungen geben trotz der enormen Herausforderungen ihr Bestes für die Schülerinnen und Schüler.“ Das gehe allerdings auch auf Kosten ihrer Gesundheit.

Nichtmal das Mindestmaß der Lehrpläne könne wegen Zeit- und Prüfungsdruck erfüllt werden. Aktuelle Debatten und auch die Demokratiebildung kämen vor diesem Hintergrund deutlich zu kurz. Die Bildungsgewerkschaft forderte, ein neues Bildungspaket aufzulegen. Maßnahmen müssten gebündelt und verstärkt werden.

Als Vorschläge nannte die GEW Kürzungen der Stundentafel und eine Überarbeitung des sächsischen Lehrplans sowie Angebote für ältere Lehrkräfte, um länger berufstätig zu sein. Die Schulassistenz und die Schulsozialarbeit müssten weiter ausgebaut werden.

Naumann zufolge wirken sich die nationalen und internationalen Konflikte unmittelbar auf den Schulalltag aus. Die gestiegene Zahl rechtsextremer Vorfälle und die zunehmende Gewalt an Schulen seien nur die Spitze des Eisbergs, sagte er.